Heimatgefühl braucht Orte
Heimat erhalten
Ein Heimatgefühl macht sich häufig an bestimmten Orten fest. Deshalb wollen wir solche Orte erhalten und pflegen. Solche Orte sind das über 240 Jahre alte Bauernhaus in der Brüdener Strasse 7 in Unterweissach mit dem historische Bauerngarten und dem Traditionsweinberg, aber auch technische Wunderwerke wie die Lambachpumpen an den Hängen des schwäbischen Waldes und natürlich die zahlreichen Kleindenkmale im Weissacher Tal.
Wie vor 100 Jahren
Historisches Bauernhaus

In das über 230 Jahre alte vollständig erhaltene Bauern- und Weberhaus ist das traditionelle dörfliche Leben wieder eingezogen mit originalen Alltagsgegenständen, bäuerlichem Arbeitsgerät, authentischen Handwerksstuben, Bauerngarten und einem Traditionsweinberg. Die historische Wohnstube, das liebevoll eingerichtete Schlafzimmer, die noch funktionsfähige Küche , die urige Backstube, die Leinenweberstube, das Plumpsklo, die Scheune, der Heuboden, der Kuhstall, der Schweinekoben und der volle Mostkeller vermitteln einen lebendigen Eindruck vom Leben in Weissach im Tal der ersten Hälfte des letzten Jahrhunderts.
Im ehemaligen Vorratsraum haben Wagner, Drechsler und Schmied ihre Werkstatt eingerichtet. Auf dem Dachboden ist Platz für alles, was einem so aus dem Weissacher Tal zugetragen worden ist: für eine Schusterwerkstatt, für eine Schneiderwerkstatt, für ein Schulzimmer und vieles mehr. Und an besonderen Tagen öffnen wir unsere Schatzkammern, setzen die Werkzeuge in Aktion und bringen Leben in das altehrwürdige Haus.
Selbstversorger
Historischer Bauerngarten
Zu einem Kleinbauerhaus aus dem Jahr 1781 gehört auch ein originaler Bauerngarten. Er ist nach historischen Vorbildern angelegt und wird dem Jahreslauf gemäß gepflegt und bearbeitet. Der Bauerngarten ist traditionell in vier Segmente eingeteilt: Was für's Auge, was für die Küche, was gegen Krankheiten und was für die Kirche. Denn die Kirche musste am Sonntag mit Blumen geschmückt werden.
Das ganze Jahr über gab es so genügend Nahrung für die eigenen Bienenvölker. Unser Honig kann übrigens im Heimatmuseum erworben werden.

Nach historischem Vorbild
Traditionsweinberg

Eigentlich sollte er am Ebersberg entstehen. Ein Weinberg mit alten pilzresistenten Sorten, rein ökologisch ausgerichtet, ohne Spritzmittel, mit Trauben zum Essen und zum Keltern und angelegt nach historischen Anbaumethoden. Schließlich war der Ebersberg jahrhundertelang ein bedeutendes Weinanbaugebiet. Aber die Vorschriften waren dagegen.
Die Weinbaugruppe des Heimatvereins fand eine Ersatzfläche. Die alte Bleichwiese hinterm Bauern- und Heimatmuseum. Dort ist nach alter Weinbaukunst ein Schauweinberg entstanden. Wir freuen uns schon auf den ersten Museumstropfen.
Wasser pumpen ohne fremde Energie
Lambachpumpe
Lange verschollen und nach langer Reise ist die Lambachpumpe, die früher Kallenberg mit Wasser versorgte, wieder im Weissacher Tal angekommen und wird wohl später einen Ehrenplatz bei der neuen Wasserzentrale bekommen. Die Pumpe, die als Antrieb nur die Energie des Wasser nutzte, war seit den 20er Jahren des letzten Jahrhunderts im Einsatz. Nur dank des Einsatzes vieler Mitbürger war der Erhalt und Rücktransport der Maschine von der Größe eines Autos und einem Gewicht von runden 4 Tonnen möglich. Zuerst sollte denen gedankt werden, die die Maschine vor dem Zerfall retteten und unter größter Anstrengung im Wald bargen. Auf verschlungenen Wegen landete das Koloss in Crailsheim. Backnangs Altbürgermeister Walter Schmitt konnte mit seinen guten Kontakten zum Geschäftsführer der Nordostwasserversorgung erreichen, dass die Pumpe wieder zurückgegeben wurde.
Bei dem Gewicht und der Größe war noch der sichere Transport ins Weissacher Tal zu klären. Herzlichen Dank an Bürgermeister Schölzel, der gerne mit den Möglichkeiten der Gemeinde half und Wassermeister Ewin, der als Fahrer den Transport übernahm.
Es sind für ihre Zeit technische Wunderwerke. Eine - die E380 - steht im Wald hinter Däfern und hat mal Lutzenberg mit Wasser versorgt. Eine Gruppe engagierter Heimatpfleger um Sepp Janetzko hat sie liebevoll restauriert und zum Laufen gebracht. Näheres unter www.hajojanetzko.de
Die andere - die L380 - steht (noch) auf dem Bauhof in Bruch. Sie hat mal Kallenberg mit Frischwassser versorgt. Sie sucht noch ihren endgültigen Platz.

Fenster in die Vergangenheit
Kleindenkmale

Sie sind Botschafter vergangener Zeiten und somit Fenster in die Geschichte und Kultur unserer Heimat. Hinter jedem Hausstein, jedem Wegkreuz, jedem Sühnezeichen, aber auch hinter Kinovorführmaschinen oder Wengerthäusla verbergen sich Geschichten aus der Geschichte. Der Arbeitskreis Kleindenkmale spürt sie auf.
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Mit der Entwässerung des Seegutes wurde bereits vor Hitler begonnen. -
Die 3 Kreuze an der Backananger Straße in Unterweissach werden mit einem Mord der am 4. Jun 1847 geschah in Verbindung gebracht. Der 18jährige Gottlieb Winter wurde niedergestochen und beraubt. Der Täter in geköpft. -
Der Hohlweg wurde in den 1970er Jahren von Müllablagerungen befreit und wieder befahrbar gemacht. Es war früher ein wichtiger Verbindungsweg der Gemeinden (Unter)- Mittel- und Oberbrüden nach Unterweissach, wie auch in die andere Richtung. -
Der Steinbruch befindet sich auf der von Unterweissach Richtung Sachsenweiler kommend auf der rechten Seite von der Straße, kurz vor der Kläranlage. Der Steinbruch gehörte früher zur Familie Rombold, oder der Gemeinde Unterweissach. -
Steinbrücke war früher die Zufahrt für die Felder über der Weissach. Heute darf sie wegen Einsturzgefahr nicht mehr befahren werden. Von Unterweissach kommend Richtung Sachsenweiler auf der linken Straßenseite, kurz vor der Kläranlage. -
Wegweiser oberhalb von Mittelbrüden -
Dorothea Seifert bei der Kamerajagd nach Kleindenkmalen. -
Der Haus-Stein am Haus Reber am Marktplatz ist ein Neidkopf, der strenge Wache hält, gegen all die bösen Geister. Der Kopf ist breit geduckt, gegen die Schwere der Hauslast, die er zu tragen hat. Dadurch erhalten die Hausbewohner einen besonderen Schutz -
Ein Hausstein über dem Türeingang am alten Rathaus. Die Jahreszahl 1612 umrahmt einen freundlich aber entschlossen dreinblickenden Löwenkopf. Ob damit die Verwaltung gemeint war? -
Das Kellele im Wald bei Heutensbach. Viele Legenden ranken sich um dieses in den Waldhang eingefügte Bauwerk. War es eine Schutzhütte für Viehhirten oder Saisonarbeiter? Oder ein Unterstand für den Feldschütz? Oder? -
Die ehemalige Kapelle in Bruch sollte 1556 wegen "Abgötterei und Aberglauben" abgerissen werden. Der westliche Nachbar erwarb das Gebäude und nutzte es fortan als Scheuer oder Stall. Man weiß nicht, ob dies nur zur Tarnung war ... -
Der Radschuh steht am Ebersberg und warnt die Fuhrleute nicht ohne Radschuh die steile Straße nach unten zu fahren. Wenn etwas passiert, wird dies unter Strafe gestellt.