Werte vermitteln

Heimat erinnern

Die gute alte Zeit hat es nie gegeben. Es war nicht alles gut, was früher war. Es war aber auch nicht alles schlecht. Wir möchten mit unterschiedlichen Aktivitäten an traditionelle Werte und Gepflogenheiten erinnern.

Vielleicht können sie Anregungen für heute geben. Vielleicht sind sie aber auch warnende Beispiele dafür, wie man es nicht machen sollte. Wir fragen nach. Wir spüren Zeugen der Vergangenheit auf und lassen sie ihre Geschichten erzählen.


Hoierles halda

Zeitzeugeninterviews

Auf Hochdeutsch heißt dies so viel wie „gezielt das Gespräch suchen“. Hinter dem schwäbischen Ausdruck verbirgt sich eine Tugend, die verloren zu gehen droht. Wir haben mit vielen Originalen aus dem Weisacher Tal „hoierles ghalda“ und wollen die Reihe „Zeitzeugengespräche“ fortführen.

Alle "Hoierles halda" in der Mediathek ansehen.

Archive, Briefe und Aufschriebe auswerten

DiktaTour in die braune Vergangenheit

Frida Heller, geb. Grübele, die letzte Bewohnerin unseres Bauernhauses und im Dorf nur als „Tante Frieda“ bekannt, hat viele Geschichten über den Alltag der letzten 100 Jahre erzählt. Unser Ehrenmitglied Mitglied Margret Ebinger hat das aufgeschrieben. Studierende der PH Ludwigsburg haben mit ihrer Dozentin Dr. Carolin Hestler Hintergründe der braunen Vergangenheit in den Archiven erforscht und daraus eine digitale Zeitreise, den Actionbound „Unterweissach im Gleichschritt“ entwickelt.

"Hallo liebe Leute. Ich bin der Museumsleiter. Ich möchte Euch einladen mit Emma und Jan eine Tour durch Unterweissach während des III. Reiches zu machen. Ihr hört dabei Dorfgeschichten, die viel über den Alltag im Nationalsozialismus erzählen. Ihr trefft dabei Menschen, die aus eigener Erfahrung berichten können. Und Experten, die jene Zeit erforscht haben. Vielleicht könnt ihr dann besser nachempfinden, wie eine Diktatur das alltägliche Leben der Menschen bestimmt hat. Und was Unfreiheit bedeutet. Und wenn ihr ins Grübeln kommt, ist es uns recht."

So beginnt eine interaktive virtuelle Schnitzeljagd durch das Unterweissach der 30er und 40er Jahre. Mit dieser „DiktaTour“ startet der Heimatverein - coronagerecht - in das Projekt "Unterweissach im Gleichschritt". Der ‚Actionbound‘ ist in einem Kooperationsprojekt mit der PH Ludwigsburg entstanden. Lehramtsstudierende gingen mit ihrer Dozentin Dr. Carolin Hestler in Archive, redeten mit Zeitzeugen und steckten ihre Nase in verstaubte Akten. Heraus gekommen ist eine Tour, die sich zwar in erster Linie an Schülerinnen und Schüler richtet, aber sicherlich auch interessierten Weissachern die ein oder andere neue Geschichte über diesen Zeitraum erzählt. Neben neuen Erkenntnissen aus den Archiven soll der Benutzer zum Nachdenken angeregt werden. An etlichen Stellen werden Bezüge zur Gegenwart gezogen, der Spieler wird aufgefordert selbst Fragen zu stellen oder seine Meinung einzubringen.

Wer die virtuelle Schnitzeljagd mitmachen will, muss einfach die App "actionbound" herunterladen und dann nach dem Titel "Unterweissach im Gleichschritt" oder "Diktatour" suchen. Man kann den "bound" auch zu Hause vorladen und sie dann auch ohne Internetverbindung vor Ort auf dem Tablet abrufen.

Unterweissach Gleichschritt Tour auf ActionBound

Friedenssstück

Warum Frida eigentlich Frieda hieß

Tante Frieda hat auch einen unbezahlbaren Schatz hinterlassen: Den Briefverkehr zwischen ihrer Familie und dem Vater an der Front im I. Weltkrieg. Ihre Großnichte Manuela Stricker, die regionale Kultband Wendrsonn, die Gruppe „Württemberger 14 – 18“ und der Heimatverein haben um diese Briefe herum eine szenische Lesung zusammengestellt. Die Uraufführung war 2017 im Oberling des Museums.

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